Meine liebsten Infodesign-Projekte 2017

Letztes Jahr hat sich bei mir viel bewegt und konkretisiert. Im ersten Teil meiner Review fasse ich meine wichtigsten Designprojekte zusammen.

Gefühlskarten beim BELTZ-Verlag

Ressourcenkarten für Paare beim BELTZ-Verlag erschienen
2017 war es endlich soweit. Ich bekam meinen ersten Auftrag für einen Verlag – und gleich mit einem eigenen Projekt, den Gefühlskarten. 5 Jahre zuvor schon hatte ich 30 Karten zusammen mit Oliver Wolf aus der Praxis calaidoskop konzipiert. Er brauchte sie für seine Arbeit mit behinderten Menschen. 2017 erweiterten wir das Set auf Wunsch des Verlags auf 60 Karten und fügten therapeutische Aufgaben hinzu. Seit August kann man die Karten

offiziell erwerben.

Sprachposter

Sprachposter für die Uni Leipzig

Es gibt Projekte, die macht man für's Geld; und es gibt Projekte, die macht man aus Überzeugung und mit Herz. Das Sprachposter für das Linguistik-Institut Leipzig gehörte dazu. Der Auftrag war schlecht bezahlt, verband aber perfekt meine Interessen UND ich hatte alle gestalterischen Freiheiten. Die Herausforderung war, Ortsadverbien der Sprache Maleku zu erklären, also Grammatik verständlich zu machen. Für Schüler verschiedener Altersstufen. Du weißt sicher, wie schwierig es ist, sich in die Logik einer Sprache hineinzudenken. Mich reizte, die Abstraktheit der Grammatik mit etwas Konkretem erfahrbar zu machen. Wie kann man dies nicht besser erreichen, als sich visuell an den Ort zu begeben, an dem die Sprache gesprochen wird, und zwar in den costa-ricanischen Dschungel. Wörter wie „über“, „hinter“ und „neben“ lassen sich hervorragend in realistischen Situationen visualisieren. Zum Beispiel „Es sind Bäume hinter dem Haus.“.
Das Poster hängt nun in costa-ricanischen Klassenzimmern und hilft den Schülern, Maleku besser zu verstehen.

Leichte-Sprache-Bilder für die Bundeszentrale für politische Bildung

Leichte-Sprache-Bilder für die Bundeszentrale für politische Bildung
Die Bundeszentrale für politische Bildung kam mit folgendem Problem auf mich zu. Die Illustrationen, die bisher im Leichte-Sprache-Abschnitt der Zeitung „Das Parlament“ erschienen, waren aus ihrer Sicht
  • zu kindlich
  • unpassend zum Thema
  • zu allgemein
  • und diskriminierend.

Gesucht wurde außerdem eine größere Vielfalt in der Darstellungsweise der Bilder. Mein Auftrag bestand also darin, politische Begriffe in Leichte Bilder zu übersetzen – in verschiedenen Bildsprachen. Besonders herausfordernd, da es die entsprechenden Leichte-Sprache-Texte zum größten Teil noch gar nicht gab. Ich musste sie also selber schreiben.

Entstanden sind 40 Illustrationen in 6 verschiedenen Bildsprachen. Die Bildsprachen variieren in Komplexität, Stil und Motivtyp. Oder anders gesagt: es geht von skizzenhaft bis farbig-ausgearbeitete Illustrationen. Jede Bildsprache hat ihr eigenes Potenzial, um Dinge zu erklären. Es war sehr spannend herauszufinden, welche Bildsprache für welche Bildinhalte geeignet ist und welch eher nicht. Die Bundeszentrale möchte mit dieser Diversität andere Menschen dazu anregen, eigene Bilder zu erstellen. Ich bin stolz, dazu beigetragen zu haben.

Info-Broschüre für Migrant:innen

Elternbroschüre "KiTa" für Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (Lamsa e.V.) gestaltet von Simone Fass
Viele Migranten, die neu in Deutschland ankommen, sagen, dass sie von der Informationsflut überwältigt sind. Um sich zu integrieren, bekommen sie zu viel theoretisches Material und keine Hinweise auf die wichtigsten Informationen. Entweder sie sind ehrgeizig genug und arbeiten sich da durch, oder sie lassen es sein. ODER: sie haben Kontakt zum Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (Lamsa e.V.). Diese Organisation setzt sich für den interkulturellen Austausch und Integration in Sachsen-Anhalt ein. Sie gibt Migrant:innen die nötigen Informationen gebündelt und geordnet.

Wie z. B. die Elternbroschüren über KiTa und Schule, welche ich gestalten durfte. Die Aufgabe war, einen niedrigschwelligen Zugang zu Infos zu schaffen, damit diese sicher ankommen. Konkret hieß das: 6 Sprachen im klaren Stil formuliert, eindeutige Kapitelstruktur, Verständnis förderndes Layout und Typografie und Bilder, die die Kernaussagen klar transportieren.

Die Broschüre über Schule entstand zuerst. In der KiTa-Broschüre habe ich die Illustrationen noch mehr weiterentwickelt. Wichtig für die Bilder war vor allem eine diskriminierungsarme Darstellung, die Vielfalt zeigt und Inhalte auf den Punkt bringt. Hier könnt Ihr das Material herunterladen.

Grafiken für Schulbücher

Meine Reise in die Verlagswelt ging Ende 2017 weiter. Der Klett-Verlag beauftragte mich mit Grafiken für ein Schulbuch. Wie diese Reise weitergeht, erfahrt Ihr in den nächsten Monaten.

Im nächsten Teil erzähle ich Euch meine Entwicklung im Graphic Recording und wie sich das auf meinen Stil und mein Angebot ausgewirkt hat.

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